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Was es braucht, um guten Wein zu machen? Einen wirklich guten Grund, einen hervorragenden Boden! Das Burgenland, und ganz besonders das Mittelburgenland, bieten dieses Terroir auf dem sich nicht nur der Blaufränkisch besonders wohl fühlt. Die Winzer sorgen deshalb dafür, dass es ihren Weingärten an nichts fehlt. Schon die Römer wussten die gute Qualität des Bodens und die perfekten klimatischen Bedingungen in dieser Region des Burgenlands für den Weinbau zu nutzen. Bereits vor mehr als zweitausend Jahren legten sie die ersten Weingärten in Neckenmarkt an und begannen mit dem Keltern der Weine.
Der Ort lag damals direkt an der Bernsteinstraße, einer der wichtigsten Handelsrouten der Römer, die die Ostsee mit dem Mittelmeer verband. Die Winzer haben es in den letzten Jahrzehnten geschafft, Geschichte und Tradition mit modernster Arbeitstechnik und zukunftsorientiertem Handeln am Weingut zu verbinden.
Höchste Qualitätsansprüche, eine enge Zusammenarbeit mit jedem der 100 Winzer und ein schonender Umgang mit der Natur bilden für unser Weingut im Burgenland die Grundlage unserer täglichen Arbeit.
Die Winzer Neckenmarkt haben als Weingut Qualität an erste Stelle gestellt. Für die rund 100 Mitglieder der Winzergenossenschaft gelten strenge Richtlinien. So müssen die Weingärten, aus denen die Trauben unserer Top-Weine gelesen werden, zumindest zwanzig Jahre alt sein und in den besten Lagen Neckenmarkts liegen.
Seit der Gründung der Genossenschaft werden die Trauben traditionell per Hand gelesen. Eine wichtige, zeitintensive, harte Arbeit, die sich lohnt! Nur die besten Trauben, fein getrennt nach Sorten, Lagen und Güte gelangen so in die Produktion unseres Weinguts. Wohl einer der wichtigsten Gründe für die hohe Qualität unserer Weine aus dem Mittelburgenland.
Dem Weinbau in Neckenmarkt wird schon in den Aufzeichnungen aus früheren Jahrhunderten immer besondere Beachtung geschenkt. Erste Nachweise reichen bis in die Keltenzeit zurück.
Neckenmarkt lag während der Römerzeit an der wichtigen Verkehrsroute von Ödenburg nach Carnuntum. Der Weinbau wurde stark ausgeweitet, als in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten Legionäre die fruchtbaren Gegenden Pannoniens urbar machten. Der Weinbau erlebt seine erste große Blütezeit.
In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1279 wurde Neckenmarkt als "Nek" zum ersten Mal erwähnt, später wandelt sich der Name über Neek und Nyék zu Nekendorff.
Die Völkerwanderungszeit überlebte der Weinbau in Neckenmarkt in verwilderter Form.
Nach der Sesshaftwerdung der Ungarn und dem allmählichen Einwandern deutscher Bauern aus dem Westen wurde der Weinbau wiederaufgebaut und wurde zum bedeutendsten Wirtschaftszweig Neckenmarkts. Die reichsten Winzer bewirtschafteten etwa zwei bis drei Hektar und mussten dafür fünf bis acht Arbeitskräfte beschäftigen. Im 15. Jahrhundert wurde der Ort zur Marktgemeinde erhoben und trägt seither den Namen Neckenmarkt.
In einem turbulenten rebellischen Aufstand um die ungarische Krone hatten sich die Neckenmarkter dafür entschieden, dem österreichischen Kaiser und seinem Anhänger Nikolaus Esterházy die Treue zu halten. In einer Schlacht wurden die Aufständischen mit Unterstützung der Landbevölkerung geschlagen. Als Dank und zur Erinnerung an ihren heldenhaften Einsatz erhielten Sie von Kaiser Ferdinand II eine Fahne, die den kaiserlichen Doppeladler zeigt. Die Fahne wird noch heute in einer detailreichen Zeremonie der Öffentlichkeit präsentiert und geschwungen.
Der "weissedle Zapfner" (= Furmint) galt als Hauptsorte in gesamt Westungarn. Weißweine und edelsüsse Weine beherrschten den Weinbau. Im "Inventarum Vinorum" aus dem Jahr 1639 ist von einem "Auspruch" die Rede. Darauf verweisen die Neckenmarkter mit Stolz, denn vom "Tokajer Ausbruch" aus dem Nordosten Ungarns ist offenbar erst 1655 zum ersten Mal die Rede.
Viele Pfarren bezogen ihren Messwein aus Neckenmarkt, so etwa das bayrische (heute oberösterreichische) Chorherrenstift Reichersberg am Inn. Im Jahre 1767 war mehr als die Hälfte des Neckenmarkter Weingebirges im Besitz von Auswärtigen, was als Zeichen besonderer Wertschätzung betrachtet werden kann.
Nach den schlesischen Kriegen (Österreich und Ungarn kämpften gegen Preußen um das heute polnische Gebiet von Schlesien) ging im 18. Jahrhundert dieses wichtige Exportland für den "Ödenburger" Wein verloren. Es folgten die Napoleonischen Kriege und schließlich auch noch eine jahrzehntelange Klimaverschlechterung, sodass der Weinbau einen massiven Niedergang erlitt. Um dem entgegenzusteuern, wurden Rebschulen gegründet, die widerstandsfähigere ausländische Sorten propagierten.
Vor allem nach der Reblauskatastrophe fanden neue Sorten der Rebschulen Verbreitung, etwa der "schwarzedle Burgunder" oder der "Blaue Frankentaler". Neckenmarkt sollte eine der Wiegen dieser Sorte sein, die heute als "Blaufränkisch" die führende Traube des Gebietes darstellt.
Der Weinbauverein Neckenmarkt wird gegründet.
Die Genossenschaft Neckenmarkt wird in einer sehr schwierigen Zeit gegründet. Aufgrund von sehr großen Ernten in den Vorjahren waren die Traubenpreise im Keller. Der Neckenmarkter Bürgermeister Karl Heincz versuchte die Winzer des Ortes dazu zu bewegen, eine Genossenschaft zu gründen, um gemeinsam das Angebot zu steuern und Lagermöglichkeiten zu errichten.
Immer wieder führte er seinen Kollegen das Bild vor Augen, wie in den Erntetagen des Vorjahres täglich bis zu 200.000 kg Trauben auf Anhängern bereitstanden, und die Händler erst bereit waren, die triefende Fracht anzunehmen, als die Bauern ihre Preise ins Bodenlose abgesenkt hatten. Schließlich konnte im Mai 1968 mit dem Bau eines Presshauses und von Lageranlagen begonnen werden. 1968 bestand die Genossenschaft aus 243 Mitgliedern.
Der Weinbauverein Neckenmarkt erhält den Umweltpreis des Landes Burgenland für das Projekt "Weinbau naturnah“. Die Winzergenossenschaft wird zu „Winzerkeller Neckenmarkt“ umbenannt.
Im Jahr 2001 bewirtschaften rund 300 Mitglieder insgesamt 300 Hektar Weingärten. Etwa 85 % der Gesamternte in Neckenmarkt werden in der Genossenschaft ausgebaut, wobei 90 % der Mitglieder ihre Weingärten im Nebenerwerb bewirtschaften.
Mittlerweile wird hier mit einer Produktionsmenge von 1,5 – 2 Millionen Liter jährlich fast 1 % der gesamten Weinernte Österreichs vinifiziert, bzw. rund 5 % aller österreichischen Rotweine.
Der Winzerkeller Neckenmarkt erlebt den größten Marken-Relaunch seiner Geschichte. Ein neuer Auftritt, ein starkes Logo und die Umbenennung in „Neckenmarkt die Winzer“ prägen ab sofort das Erscheinungsbild.